Die Sendung Der Osten zeigt das nördliche Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und das nördliche Burgenland:
Der ganze, prächtige, vielfältige Lauf der Donau durch Österreich mit der Wachau, dem Mühlviertel, Wald-, Most- und Weinviertel, mit all den Burgen, Schlössern, Klöstern und Stiften, die großen Ebenen, das Tullner Becken, das Marchfeld, das Wiener Becken, der Auslauf des Alpenbogens, die Metropole Wien und schlussendlich die pannonische Tiefebene bis zum Neusiedlersee.
Der Osten
Neusiedlersee
Der Neusiedlersee
Südöstlich von Wien bietet er eine Flucht in die Weite aus der Enge des Häusermeeres.
Eben noch trug die Landschaft Züge des Alpenvorlands,
überquert man das Leithagebirge - schmeckt sie schon etwas nach pannonischer Steppe.
Der See ist umgeben von einem bis zu fünf Kilometer breiten Schilfgürtel.
Lockenhaus
Südlich von Oberpullendorf, nahe der ungarischen Grenze,
liegt die Burg Lockenhaus….. eine mittelalterliche Hochburg.
Man munkelt, dass die Burg im 13. Jahrhundert eine geheime Ordensburg der Tempelritter war.
Alljährlich findet dort ein weltbekanntes Kammermusikfestival statt., begründet vom großen Geiger Gidon Kremer
als „eine Versammlung von Freunden, die mit Freunden für Freunde Musik spielen."
Eisenstadt
Am Fuße des Leithagebirges liegt Eisenstadt.
Auch wenn Tiroler bei der Bezeichnung Gebirge für diesen Höhenrücken schmunzeln mögen,
bietet er der kleinsten Landeshauptstadt Österreichs doch Schutz nach Norden zu.
Richtung pannonischer Ebene musste sie sich selbst schützen, und das gab ihr den Namen „Eysenstadt“…. starke, eiserne Stadt.
Laxenburg
Schloss Laxenburg vor den Toren von Wien.
Die Habsburger liebten es so sehr,
dass sie es zu ihrer Sommerresidenz machten.
Die Chroniken berichten, dass die hohen Herrschaften immer wieder lange und gerne hier weilten.
Vielleicht weil die imperiale Pracht hier so verspielt wirkt?
Wie etwa beim Grünen Lusthaus, von dem es heißt, Kaiserin Maria Theresia hätte hier gerne Karten gespielt.
Oder wegen der weitläufigen Parkanlage, in der es so viel zu entdecken gibt?
Oder weil man den riesigen See mit dem Ruderboot befahren kann, was auch heute noch Spaß macht,
jedem, egal ob Kaiser oder nicht.
Höllental
Im Höllental in der Nähe des Semmerings.
Die Schwarza trennt hier die Kalksteinmassive von Schneeberg und Rax.
Mit den Quellen, die hier entspringen, wird die erste Wiener Hochquellenwasserleitung gespeist.
Jeder Wassertropfen bringt somit auch ein bisschen von dieser Idylle nach Wien.
Schneeberg Salamander
Für einen Salamander sind zwanzig Stundenkilometer eine echte Leistung.
Mit diesem Tempo krabbelt die Zahnradbahn auf den höchsten Berg Niederösterreichs, den Schneeberg.
10 Kilometer muss sie von Puchberg aus zurücklegen und bis zu 20 % Steigung bewältigen,
um ihre Bergstation in 1800 Meter Höhe zu erreichen….. Übrigens die höchste Bahnstation Österreichs.
Ötscher Gräben
In den Ötschergräben in der Nähe von Mariazell.
Der Ötscherbach hat sich hier ein tiefes Bett gegraben.
Sechs Kilometer lang ist diese Schlucht zwischen Stierwaschboden und Schleierfall.
Dobra Stausee
Im Waldviertel.
Zwischen Zwettl und Thurnberg gräbt sich der Kamp durch ein schmales Tal.
Zu drei Seen hat man ihn hier gestaut. Einer davon ist der Dobrastausee.
Wie eine Glasscherbe, die jemand im Wald verloren hat, liegt er da.
So scharfkantig, dass er den Blick schneiden könnte.
Carnuntum Früh
Carnuntum ….
Vor 2000 Jahren errichteten die Römer dieses Lager östlich von Wien, um ihre Reichsgrenzen zu sichern.
Ein Amphitheater durfte dabei nicht fehlen.
Zum Training wurden Waffenübungen abgehalten..
zur Unterhaltung gab es Gladiatorenkämpfe und Schaujagden.
Weinviertel Wildendürnbach
Im nördlichen Weinviertel liegt Wildendürnbach.
Einen Kilometer vom Ortszentrum entfernt erhebt sich der Galgenberg…
Wie ein Collier schmiegen sich 184 Presshäuser und Weinkeller an ihn.
Im Volksmund wird seine Kellergasse auch „das Dorf mit der versunkenen Kirche“ genannt…
Weinviertel Getreideernte
Das Weinviertel im Hochsommer, südlich von Poysdorf.
Wenn die Hitze noch auf dem Land liegt, beginnen die Bauern schon den Sommer zu ernten.
Zwischen den Hügelwellen der Felder ziehen die Mähdrescher ihre gleichförmigen Spuren,
schneiden das reife Getreide.
Und der Wind trägt den Atem des Korns wie Feuer von Furche zu Furche.
Melk Abend
Fährt man die Donau stromabwärts, wird man am Beginn der Wachau vom Stift Melk begrüßt.
Der prunkvolle Bau verdankt seine heutige Gestalt dem Barockbaumeister Jakob Prandtauer.
Er ist jedoch wesentlich älter.
Denn schon vor mehr als tausend Jahren, genau gesagt im Jahr 976,
errichtete der Babenberger Markgraf Leopold I. hier seine Residenz.
Aber was sind schon tausend Jahre?
Heißt es nicht in der Bibel:
„Für Gott sind tausend Jahre wie ein Tag.“
Ruine Aggstein
Wie ein Raubvogel sitzt die Ruine Aggstein auf ihrem Felsen in der Wachau,
300 Meter hoch über der Donau.
Ob ihre einsame Lage der Grund ist, warum sich so viele Legenden um sie ranken?
Und natürlich auch um ihre Bewohner...
Grafenegg
Ein Wolkenturm aus Stahl und Beton, in dem sich Himmel und Bäume spiegeln.
Mit dem nahen Schloss bildet er eine besondere Symbiose,
denn Schloss Grafenegg gehört zu den wichtigsten Bauwerken der Romantik in Österreich.
Heute ist es ein beliebtes Ausflugsziel in Niederösterreich und seine Open Air Bühne mit dem Wolkenturm
ein Anziehungspunkt für Musikliebhaber.
Wachau
In der Wachau im Herbst.
Wenn das Licht glasig wird und die Schatten länger.
Die Zeit verlangsamt sich, im Winter wird sie zum Stillstand kommen.
Und die Blätter spielen in allen Farben bevor sie fallen.
Rainer Maria Rilke:
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Dürnstein
Dürnstein in der Wachau. Ein Ort wie aus einem Märchen.
Und tatsächlich rankt sich auch eine Sage um ihn.
Es war einmal: Vor fast tausend Jahren.
Da nahm der österreichische Herzog Leopold V. den englischen König Richard Löwenherz gefangen und sperrte ihn in Dürnstein ein.
England trauerte, und niemand wusste, auf welcher Burg sich der König befand.
Doch der Troubadour des Königs, ein Sänger namens Blondel, beschloss ihn zu suchen.
Er reiste von Burg zu Burg und stimmte vor jeder Festung das Lieblingslied des Königs an.
Und siehe da, in Dürnstein hatte er Glück.
Kaum war seine erste Strophe verklungen, ertönte die zweite aus der Burg. Blondel hatte den König gefunden.
Nun, auch wenn sich die Dinge wohl anders zugetragen haben.
Dürnstein und seine Sage sind so eng verbunden wie König Richard Löwenherz und sein Sänger Blondel.
Spitz Rollfähre
Die Rollfähre bei Spitz.
Sie fährt sogar im Winter, wenn die Touristen die Wachau sich selbst überlassen und der Ofen im Führerhaus seinen Rauch in die Schneeluft bläst.
Die Fähre in Weißenkirchen hat nur Sommerbetrieb und Brücken gibt es in der Wachau bloß in Melk und in Mautern.
Wenn die Fähre dann ablegt, wird sie der Fluss selbst ans andere Ufer bringen. Denn seine Strömung treibt sie an einem Seil entlang von Arnsdorf wieder hinüber nach Spitz.
Donau Kraftwerk Freudenau
Zehn Laufkraftwerke nutzen in Österreich die Donau zur Energiegewinnung.
Das Kraftwerk Freudenau am Stadtrand von Wien ist das östlichste und zugleich jüngste von ihnen.
Es wurde 1992 bis 1998 errichtet.
Als es in Betrieb ging, war es das weltweit erste große Flusskraftwerk in einer Millionenstadt.
Auch die 6 Turbinen in seinem Krafthaus sind rekordverdächtig.
Mit siebeneinhalb Meter Laufraddurchmesser zählen sie zu den größten in Europa.
Höhenstraße
„Eine aussichtsreiche, mit Baumreihen versehene Hochstraße“ sollte es werden.
So stand es schon 1904 in einem Erlass von Bürgermeister Karl Lueger.
Doch bis zur Fertigstellung der Wiener Höhenstraße dauerte es noch weitere dreißig Jahre.
Sie war die erste Straße Österreichs, die nur für Kraftfahrzeuge und Radfahrer geplant wurde.
Fußgängern war das Begehen der Straße verboten. Statt Gehsteigen wurden für sie separate Wanderwege angelegt.
Krapfenwaldlbad
Das höchstgelegene Sommerbad von Wien wurde 1923 erbaut.
Es war das erste öffentliche Bad, in dem „Oben ohne“ erlaubt war.
Aber nicht deshalb heißt es Krapfenwaldlbad….
Sondern weil das Waldstück dem Geheimen Kriegsrat Franz Joseph Krapf gehörte.
Wien Innenstadt
Wien.
Die Illusion von Weite…
Doch tatsächlich lagert die Stadt Haus an Haus,
Mauer an Mauer, Stein an Stein, Mensch an Mensch
Nadelgleich ragt der Stephansdom heraus...
Immer noch Achse, immer noch Nabe im Rad der Zeit...
AKH Wien
Das Allgemeine Krankenhaus Wien, eine Stadt in der Stadt.
9.000 Ärzte, Pflegekräfte, medizinisch-technische und viele andere Mitarbeiter kümmern sich täglich um tausende Patienten.
Es gehört damit zu den größten und modernsten Universitätskliniken Europas.
Seine Geschichte reicht 300 Jahre zurück, als Kaiser Leopold I. ein Großarmen- und Invalidenhaus errichten ließ.
1994 ging das neue AKH dann an seinem heutigen Standort in Betrieb.
Ring
„Es ist Mein Wille, dass die Erweiterung der inneren Stadt Wien ehemöglichst in Angriff genommen werde.“
Mit diesen Worten von Kaiser Franz Josef I. begann 1857 die gewaltige Umgestaltung von Wien,
mit der die Stadt ihr heutiges Aussehen erhielt.
Zu dieser Zeit wuchs Wien rasant, und es herrschte großer Platzmangel.
Die Innenstadt war noch von einer Stadtmauer umgeben und zwischen ihr und den Vorstädten lag eine freie Fläche… das Glacis.
Museumsquartier
Sagt man in Wien „Messepalast“, wissen die meisten noch, was gemeint ist.
Das MuseumsQuartier hieß früher so, weil es viele Jahrzehnte von der Wiener Messe genutzt wurde.
Heute sind unter diesem Dach sechzig kulturelle Einrichtungen, dazu Restaurants und Bars.
Schönbrunn
Der Weg war schon zur Zeit der Kutschen lang. Um wieviel länger ist er heute zu Fuß. Etwa zweihundert Meter muss man vom Eingangstor bis zum Hauptgebäude von Schloss Schönbrunn zurücklegen.
Und erst dann lässt sich erahnen, was einen dahinter erwartet: Barocke Gartenlust.
Mit künstlichen Ruinen, einem Labyrinth und einem Tiergarten.
Um Abwechslung zu bieten.
Kaiserin Maria Theresia ließ den Park gestalten. Ganz im Geiste der Zeit als Liebeserklärung an Symmetrie und Geometrie.
Für all das brauchte es Überblick. Von der Gloriette aus hat man ihn. Und genießt ihn noch heute.